Ablehnungsquote bei Behinderten: Rabe reagiert
Nicht mal 70% auf Wunschschule –
Mehr als 30 Verbände und Organisationen hatten einem gemeinsamen Aufruf veröffentlicht, in dem sie die Diskriminierung behinderter Kinder bei der Schulwahl in Hamburg beklagen. Die diesjährigen Zahlen scheinen den Vorwurf zu belegen: Rund 95 Prozent der Erst- und Fünftklässler in Hamburg können auf ihre Wunschschule. Bei Kindern mit Behinderungen sind es in diesem Jahr aber nicht mal 70 Prozent – fast jedes dritte Kind wurde also abgewiesen. Und zwar ausgerechnet von Schwerpunktschulen, die eigentlich auf Schüler mit Handicaps spezialisiert sind.
Bei der Initiative Gute Inklusion und mehr als dreißig Unterstützern, darunter Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände und Behindertenorganisationen sorgte das für Empörung.
Widersprüche haben Chancen
Schulsenator Ties Rabe verspricht jetzt Abhilfe. Zu dem Problem sei es gekommen, weil die Behörde zu sehr auf die Fahrtkosten geachtet habe. Künftig sollen Eltern auch weiter entfernte Schulen anwählen dürfen. Seine Behörde habe er entsprechend angewiesen. Und Rabe macht auch den Eltern Hoffnung, deren behinderte Kinder bereits von ihren Wunschschulen abgewiesen wurden: Alle Widersprüche dagegen würden wohlwollend behandelt.
NDR 90,3 13.6.2019