Irreführende Halbinformation der BSB
Wenige Tage nach der Presseerklärung der Volksinitiative erschien der BSB- Newsletter am 23.12.16, in dem es heißt:
„Seit dem Schuljahr 2010/11 dürfen Eltern sich aussuchen, ob sie ihre Kinder mit Behinderungen auf eine Regel- oder eine Sonderschule schicken wollen. Damit das gelingt, hat der Senat die Anzahl der Vollzeitstellen in den letzten Jahren ordentlich aufgestockt.
Waren im Schuljahr 2012/13 noch insgesamt 990 Lehrkräfte, Sozialpädagogen und Erzieher für die Inklusion an Hamburgs Grundschulen, Stadtteilschulen und Gymnasien zuständig, erhöhte sich deren Zahl in den nächsten Jahren kontinuierlich auf 1.107 (2015/16). Über 90 Millionen Euro werden jedes Jahr für gelingende Inklusion im Hamburger Schulsystem investiert.“
Diese Zahlen hören sich beeindruckend an. Leider verschweigt die BSB, dass die Zahl der SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf in der Inklusion seit 2011/12 um ein Mehrfaches schneller gestiegen ist als die Zahl der Stellen.
Nach der schrittweisen Abschaffung der Integrationsklassen ab 2012 wurde die Personalzuweisung für SchülerInnen mit einer Behinderung um ein Drittel gekürzt.
Eine solche Kürzung auf Kosten einer bestimmten Schülergruppe hat es in den letzten Jahrzehnten in Hamburg nicht gegeben. Und dies ausgerechnet bei denen, für die die Vereinten Nationen die Konvention für die Rechte der Menschen mit einer Behinderung beschlossen haben.
Die BSB verschweigt auch, dass die in der Bürgerschaftsdrucksache “Inklusive Bildung an Hamburgs Schulen” (2012) als notwendig erachteten drei Lehrerunterrichtsstunden pro SchülerIn mit LSE gar nicht umgesetzt werden.
An den Stadtteilschulen wurden im jetzigen Jahrgang 5 noch nicht einmal zwei Lehrerunterrichtsstunden pro SchülerIn mit LSE zugewiesen. An den Grundschulen ist es genauso.
Die Forderungen der Volksinitiative zielen darauf ab, dass diese Kürzungen wieder zurückgenommen werden.