Volksinitiative Gute Inklusion für Hamburgs SchülerInnen
Presseerklärung 18.12.16
2009 beschloss die Hamburger Bürgerschaft einstimmig, das Menschenrecht auf schulische Inklusion im Schulgesetz zu verankern.
Inzwischen lernen 80% der SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf des jeweiligen Jahrganges gemeinsam mit anderen SchülerInnen an den Hamburger Grundschulen, Stadtteilschulen und Gymnasien.
Seit mehreren Jahren wächst zugleich die Unzufriedenheit von Eltern, SchülerInnen und PädagogInnen über die völlig unzureichende personelle und räumliche Ausstattung der Inklusion in Hamburgs Schulen.
Forderungen der Volksinitiative
Damit alle SchülerInnen im gemeinsamen Unterricht gut lernen und entsprechend ihren individuellen Potentialen gefördert werden können, fordert die Volksinitiative:
- Pro SchülerIn mit dem Förderschwerpunkt Lernen, Sprache und emotionale und soziale Entwicklung (LSE) sollen der Schule drei Lehrerunterrichtsstunden zugewiesen werden. Dabei soll in der Grundschule durchschnittlich von einem Anteil von 7% SchülerInnen mit LSE ausgegangen werden.
- Die Personalzuweisung für SchülerInnen mit einer Behinderung soll um ein Drittel erhöht werden.
- In der Inklusion soll für SchülerInnen mit einer Behinderung in vergleichbarem Umfang therapeutisches und pflegerisches Personal wie an den speziellen Sonderschulen beschäftigt werden.
- Zehn Jahre lang sollen 10 Mio Euro jährlich für die Schaffung von barrierefreien Schulen bereitgestellt werden.
- Pro SchülerIn mit einer Behinderung sollen 8 m² mehr Raum im Musterflächenprogramm für Schulen vorgesehen werden.
Gute Inklusion nützt allen Kindern und ist ein wichtiger Beitrag zu Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit. Das Menschenrecht auf Inklusion darf in einer so reichen Stadt wie Hamburg nicht an Personal und Räumen scheitern.
Volksinitiative und unterstützende Organisationen
Zur Durchsetzung dieser Forderungen hat sich die Volksinitiative Gute Inklusion für Hamburgs SchülerInnen gebildet. Sie besteht aus einigen Eltern, SchülerInnen und PädagogInnen, die gut im Bildungsbereich vernetzt sind.
Bis jetzt haben folgende Organisationen aus dem schulischen Bereich beschlossen, die Unterschriftensammlung für die Volksinitiative Gute Inklusion für Hamburgs SchülerInnen zu unterstützen:
- Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft – GEW
- Grundschulverband Hamburg – GSVHH
- Verband für Schulen des gemeinsamen Lernens – GGG
- Verband Hamburger Schulleitungen – VHS
- Verband Integration an Hamburger Schulen – VIHS
- Vereinigung der SchulleiterInnen der Stadtteilschulen in Hamburg in der GGG
Die Volksinitiative ist mit weiteren Organisationen im Gespräch und geht von einer noch wachsenden Anzahl von unterstützenden Organisationen aus.
Die Unterschriftensammlung soll Anfang Februar 2017 beginnen.
10 000 gültige Unterschriften von wahlberechtigten Hamburger BürgerInnen sind erforderlich, damit sich die Hamburger Bürgerschaft mit dem Anliegen der Volksinitiative beschäftigen muss.
Volksinitiative Gute Inklusion für Hamburgs SchülerInnen
m: 0178 21 40 462
Hallo liebe Volksinitiative Gute Inklusion,
ich würde gern helfen, zum Beispiel beim Sammeln von Unterschriften, aber auch überall sonst.
Hallo liebe Miriam,
vielen Dank, dass Du unsere Initiative tatkräftig unterstützen möchtest.
Bitte sende mir Deine Mailadresse an
yajoke@ymail.com, dann schicke ich Dir gerne alle weiteren Infos.
VG, Sylvia Wehde
Vertrauensperson der Initiative
Ich hoffe, dass im zuge der unterschriftensammlung auch die schlechten arbeitsbedingungen der erzieher in der inklusion thematisiert werden. Denn ohne, dass das pädagogisch-therapeutische personal endlich anerkannt und entsprechende rahmenbedingungen (arbeitszeit und aufgabenbeschreibung)geschaffen werden, geht es nicht!